Dazu gehört neben der Schaffung der technischen, organisatorischen und rechtlichen Voraussetzungen sowie der Sensibilisierung und Qualifizierung der Unternehmen auch ein reflektierter und selbstbestimmter Umgang jeder Bürgerin, jedes Bürgers.
Auch die Verbraucherzentrale NRW sieht die Selbstverantwortung der Verbraucher:innen, nicht sorglos Sicherheitsmaßnahmen (wie beispielsweise sichere Passwörter) zu ignorieren.
Daher informieren und beraten wir die Verbraucher:innen gerade auch zu diesen relevanten Sicherheitsthemen. Es muss aber auch berücksichtigt werden, dass es beim Kauf von elektronischen Produkten für Verbraucher:innen oft nicht erkennbar ist, ob die Produkte nach dem Stand der Technik sicher sind und wie lange sie beispielsweise mit Sicherheitsupdates versorgt werden. Diese Informationen sind aber notwendig, um gute und informierte Kaufentscheidungen treffen und sich reflektiert verhalten zu können. Verbraucher:innen sollten schon beim Kauf durch entsprechende Kennzeichnung erkennen, ob es sich um ein sicheres IT-Produkt handelt und wie lange dies Bestand haben wird, wenn es auf die stetige Versorgung mit Sicherheitspatches angewiesen ist. Das in der EU-Warenkaufrichtlinie geregelte "Recht auf Updates" darf bei der Umsetzung in deutsches Recht nicht zum zahnloser Tiger verkommen.
In diesem Zusammenhang sollte für bestimmte Produkte auch die Einführung eines IT-Gütesiegels vorgesehen werden, das die Erfüllung von Mindestanforderungen zur IT-Sicherheit zertifiziert - ähnlich dem in Europa üblichen CE-Zeichen. Der Entwurf eines IT-Sicherheitsgesetztes 2.0, den die Bundesregierung Ende Januar 2021 vorgelegt hat, geht hier bereits in die richtige Richtung. Mit ihm sollen u.a. die Voraussetzungen für ein einheitliches Sicherheitskennzeichen geschaffen werden, das die IT-Sicherheit von Produkten sichtbar macht. Hier sind allerdings auch noch wichtige Fragen offen. So muss für die Verbraucher:innen klar und transparent sein, was eine Produktkennzeichnung aussagt. Aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW sind daher auch entsprechende landespolitische Initiativen auf Bundesebene wünschenswert.